Bei Burnout geht die Erschöpfung anfänglich weniger mit Selbstanklagen, Selbstentwertungstendenzen, Schuldgefühlen und Versagensideen einher. Die Ursachen für die Erschöpfung sind nachvollziehbar, einfühlbar und können oft in äußeren Umständen verortet werden. Bei depressiven Erkrankungen wird der Morbus meist in der eigenen Person erlebt („Ich bin selbst schuld, versage ständig…“)

Ursachen

Menschen mit einem Burnout überschätzen oft ihre eigenen Kräfte, kämpfen anfänglich gegen die Erschöpfung an, idealisieren die eigene Leistungsfähigkeit und verleugnen ihre Belastungsgrenzen, sind später von sich enttäuscht, erleben dann ein Gefühl des Scheiterns oder Selbstabwertungstendenzen. An dieser Stelle kann ein Burnout in eine Erschöpfungsdepression übergehen. Bei Burnout ist die Freudfähigkeit bei euthymen Aktivitäten erhalten, aber solche Situationen werden aufgrund der Energielosigkeit weniger herbeigeführt oder aufgesucht, wenn doch, ist die Genußfähigkeit eingeschränkt.

Symptome

Hinweise auf eine depressive Störung können u.a. ein negatives Selbstbild, Anhedonie ( Unfähigkeit sich innerlich zu freuen), Schamgefühle ( Scheitern gegenüber dem Ich- Ideal), Zurückbleiben gegenüber eigenen Erwartungen, ein mangelndes, instabiles oder verletzliches Selbstwertgefühl, eine rigide Norm- und Leistungsorientierung mit perfektionistischen Tendenzen, ein Ich- Insuffizienzerleben, eine hohe Bedürftigkeit an Zuwendung, symbiotische Beziehungsmuster, ein allgemeiner Rückzug, fehlende Entwicklungs- bzw. Zukunftsperspektiven ( bis hin zur Suizidalität), eine Konfliktvermeidung, Aggressionshemmung, indirekte oder passive Aggressivität sein.

Burnout kann durch depressive Verstimmungen begleitet werden. Als wichtigster Unterschied bleibt die Tatsache, dass eine Depression als Dauerzustand beschrieben werden muss, während Burnout beim Aufkommen einer Phase der Erholung und Entspannung durchaus einen Selbstheilungsprozess erfahren kann.

Behandlung

Depressive Störungen machen eine psychotherapeutische Behandlung unabdingbar, gegebenenfalls sollte eine medikamentöse Mitbehandlung durch einen Psychiater erwogen werden. Zeigen sich im Verlauf einer Burnoutproblematik krankheitswertige psychische Symptome ist eine Psychotherapie indiziert, die sowohl institutionelle Maßnahmen, eine Psychoedukation, Beratung ( zur Veränderung der persönlichen Haltung zu sich selbst und zur Arbeit, zum Ausbau von Selbstverantwortung), das Erlernen achtsamkeitsbasierter und/ oder Entspannungsverfahren, Methoden der Stressbewältigung, Genußtraining, eine Reflexion des Gesundheitsverhaltens umfasst, bei chronifizierten Verläufen können außerdem Rehabilitationsmaßnahmen sinnvoll sein.